Stadtverordnete diskutieren über die Schäden an zwei Kreiselbauwerken


Es hat seine guten Gründe, dass Kreisverkehre an Stellen mit hoher Verkehrsbelastung eingerichtet werden. Die zahlreichen Fahrzeuge, die die Flörsheimer Kreisel passieren, haben mittlerweile jedoch sichtbare Schäden an den Verkehrsbauwerken hinterlassen. Die SPD setzte sich mit einem Antrag in der Stadtverordnetenversammlung dafür ein, den Wickerer Kreisel und den Flörsheimer Gisbert-Becker-Kreisel zu sanieren. Beide Anlagen seien in keinem guten Zustand, obwohl sie nicht alt sind, meinte Sozialdemokrat Markus Ochs. Die SPD stellte den fachgerechten Bau der Kreisel in Frage. 

In Wicker seien 32 von 88 Randsteinen des Außenrings im Kreisel beschädigt, berichtete Ochs. Ähnliche Schäden seien beim Gisbert-Beck-Kreisel zu beobachten. Bisher habe man die defekten Stellen nur notdürftig geflickt. Einige Steine seien zerbrochen und locker, so dass Teile nach oben stünden. Der SPD-Mann sah darin eine Gefahr für Rad- und Motorradfahrer. Neben der Gefahrenabwehr stehe außerdem die Frage im Raum, ob der Bau der Kreisel korrekt ausgeführt wurde. Vielleicht sei die Stadt falsch beraten worden, mutmaßte Ochs. 

Die SPD beantragte deshalb, zu prüfen, ob der Einbau der Randbefestigung fachgerecht durchgeführt wurde und ob es möglicherweise Regressansprüche aufgrund von Baumängeln gibt.

Erste Stadträtin Renate Mohr (GALF) erklärte, dass jedes Bauvorhaben mit einer abschließenden Bauabnahme überprüft werde. Genau dies sei auch bei den beiden Kreiseln erfolgt. Auf Nachfrage von dfb-Mann Tobias Luger bekräftigte die Erste Stadträtin, dass es keine Baumängel gebe. Am Wickerer Kreisel herrsche ein hohes Verkehrsaufkommen – dies sei allerdings bei der Entwicklung bedacht worden. Das Problem bestehe vielmehr in den vielen Lkws, die eine Abkürzung nehmen. Für eine unvorhergesehene Nutzung hafte jedoch kein Unternehmen. Laut Mohr befindet sich die Stadt in Gespräch mit der hessischen Straßen- und Verkehrsbehörde, die unter der Bezeichnung Hessen Mobil firmiert. Die Erste Stadträtin teilte mit, dass voraussichtlich alle Randsteine entfernt werden. Anstelle der Steine solle der Asphalt bis an die Kante gezogen werden. Diese Gestaltung werde die Stadt bei künftigen Kreiselbauten anwenden.

Der SPD-Antrag befasste sich außerdem mit der Bepflanzung der Verkehrsanlagen. Die Antragsteller erinnerten an die Zusage, der Ersten Stadträtin, den „giftigen“ Kirschlorbeer im Wickerer Kreisel auszutauschen. Die SPD forderte, künftig auf einheimische Bepflanzung zurückzugreifen. Mohr berichtete, dass die Neubepflanzung des Gisbert-Beck-Kreisels gerade erfolgt sei. Die Entfernung des Kirschlorbeers in Wicker stehe an. „Wir werden dort keine Giftzentrale einrichten müssen“, versuchte Mohr zu beruhigen. 

Die Stadt plane, einen Teil des Kirschlorbeers austauschen, jedoch nicht alles. Im Winter werde im Bereich des Kreisels Salz gestreut, und der Kirschlorbeer sei die einzige Pflanze, die dem standhalte, erklärte die Stadträtin. Sie wies außerdem darauf hin, dass die geplante Beleuchtung des Wickerer Kreisels in dieser Woche installiert werde. Kostenpunkt: 5000 Euro.

Jens Weckbach (CDU) erklärte, dass ihn der SPD-Antrag gleichzeitig geärgert und gefreut habe. Er selbst habe seit Wochen vorgehabt, die Schäden am Kreisel in den städtischen Mängelmelder einzutragen. Aus seiner Sicht erfordere die Instandsetzung keinen Antrag, sondern sei normales Verwaltungshandeln. 

Peter Kluin (GALF) schlug vor, den Antrag aufgrund der Ausführungen der Ersten Stadträtin als erledigt anzusehen. Gegen die Stimmen der SPD und mit Enthaltung von zwei Stadtverordneten aus dfb und FDP stimmte die Mehrheit der Versammlung dafür, den SPD-Antrag abzulehnen.

Quelle: Höchster Kreisblatt vom 5. Oktober 2021