Im Gegensatz zum Trendergebnis am Wahlabend hat es nach dem Auszählen aller Stimmen noch Veränderungen gegeben.

Flörsheim. 37 Plätze müssen in der Flörsheimer Stadtverordnetenversammlung besetzt werden. 13 weitere Vertreter der Flörsheimer Politik sitzen im Magistrat, darunter die beiden Hauptamtlichen, Bürgermeister Michael Antenbrink (SPD) sowie Erster Stadtrat Sven Heß (Galf). Die Magistratsmitglieder werden von den Parteien entsprechend der Stimmenverhältnisse gestellt. Nach den endgültigen Auszählungen der Kommunalwahlstimmen haben sowohl SPD wie auch CDU jeweils 11 Sitze in der Stadtverordnetenversammlung.

Die SPD verbesserte sich demnach um einen Sitz, die CDU verlor 3 Sitze. Jeweils 6 Sitze entfallen auf Galf und Freie Bürger (dfb). Die FDP hätte mit 3 Sitzen wieder Fraktionsstatus erlangt. Die Personen, die als Stadtverordnete in Frage kommen, entsprechen in der Reihenfolge nicht den Wahllisten. Durch das Panaschieren haben die Wähler mit ihrer Stimmverteilung bestimmte Kandidaten bevorzugt. So überholte bei den Christdemokraten Dr. Bernd Blisch die Spitzenkandidaten Marcus Reif und Steffen Bonk. Der Historiker, den viele Flörsheimer als Vorsitzenden des Heimatvereins kennen, rückte von Platz 6 auf die erste Position. Den größten Sprung machte die ehemalige Wickerer Ortsvorsteherin Berthilde Enders. Mit 3045 Stimmen schaffte es die Christdemokratin von dem 25. auf den 5. Platz. Der amtierende Weilbacher Ortsvorsteher Thomas Schmidt verbesserte sich von Platz 7 auf 4, Luana Schnabel rückte von der 13 auf die 10 und Gerlinde Goldbach-Thimm konnte sich von Platz 19 auf 11 verbessern.

Wenige Frauen

Die SPD fuhr die meisten Stimmen für ihren Spitzenkandidaten Michael Antenbrink ein, der allerdings als Bürgermeister nicht Stadtverordneter werden darf. Dafür hatte es Kritik vor der Kommunalwahl vor allen von der CDU und den Freien Bürgern gehagelt. Für den Verwaltungschefs wird ein Kandidat nachrücken. Die größte Verbesserung schaffte Hasan Aggül, der von Platz 15 zur Nummer 8 aufstieg. Ansonsten gab es mehrere kleine Verschiebungen bei den Genossen: Martina Pokowietz verbesserte sich von Platz 4 auf 3, Melanie Ernst wurde von den Wählern von der 8 auf die 6 gehoben und Daniela Herzog rückte von Platz 10 auf 7. Klaus Störch rutscht von der 13 auf die elfte Position.

Extra: Kräftig panaschiert

Die ersten Hochrechnungen für der Kommunalwahl beruhten auf den Stimmen, die nur für die Parteien und Wählergemeinschaften abgegeben wurden. Nach der Auswertungen der kumulierten und panaschierten Stimmen hat sich das Ergebnis noch geändert. Die CDU ist mit 30, 1 Prozent der Stimmen fast gleichauf mit der SPD, die mit 30, 4 Prozent abschneidet. Die Galf konnte sich gegenüber der Hochrechnung um ein Prozent auf 16,3 verbessern. Die FDP erreicht 8,5 Prozent der Stimmen. Die Freien Bürger (dfb), die am Sonntag mit 19 Prozent bei der Trendrechnung überraschend gut abschnitten, sind nun auf immer noch sehr guten 14,7 Prozent angekommen. Im Vergleich zur Kommunalwahl 2011 büßte die CDU 7,8 Prozentpunkte ein, während die SPD um 2,4 Prozent zulegte. Die Galf muss einen Rückgang der Wählerstimmen von 9,1 Prozent verkraften. Die FDP hat sich um 4,8 Prozent verbessert, die dfb kann einen Zuwachs von 9,7 Prozent feiern. sas

Auf der Galf-Liste wurde der Zweitplatzierte, Richard Kilian, von vier andere Kandidaten überholt. Nach dem Auszählen der panaschierten Stimmen rückt Peter Kluin von Platz 5 auf die 2, Oliver van Loon von 9 auf die 3, Pia Traiser von 6 auf 4 und Nils Heiner Oßwald von 8 auf 5. Richard Kilian hätte es auf dem 6. Platz noch knapp in die Stadtverordnetenversammlung geschafft. Bei der FDP kommen alle drei Spitzenkandidaten in die Fraktion. Der Drittplatzierte, Werner Duchmann, tauscht lediglich den Platz mit der Zweitplatzierten, Claudia Schütz. Bei den Freien Bürgern (dfb) haben die Mitglieder der bisherigen Zweier-Fraktion die Nase vorn: Harald Vogel rückt von Platz 7 direkt hinter Spitzenkandidat Thomas Probst. Fabio Schmidt und Matthias Rath konnten ihre Position ebenfalls verbessern und überholen den ursprünglichen Zweitplatzierten, Manuel Rath. Nach derzeitigem Stand sind unter den 37 Vertretern der neuen Stadtverordnetenversammlung elf Frauen.

Zum ersten Mal haben die Sozialdemokraten seit Jahrzehnten bei einer Kommunalwahl mehr Stimmen als die CDU einheimsen können. Zwar ist die Anzahl der Sitze für SPD und CDU mit elf Mandaten jeweils gleich, doch wer die meisten Stimmen bekommen hat, der stellt üblicherweise auch den Stadtverordnetenvorsteher. So dürfte es nun zur Wachablösung kommen. Der bisherige Stadtverordnetenvorsteher Wolfgang Odermatt (CDU) wird deshalb als Kandidat für diesen ehrenamtlichen Posten kein Thema sein.

Quelle: Höchster Kreisblatt vom 9. März 2016

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