Jens Weckbach (CDU) ist neuer Vorsitzender des Flörsheimer Gremiums / Waldbegehung wieder aufleben lassen

Der Ortsbeirat Stadtmitte hat einen neuen Vorsteher. In der konstituierenden Sitzung wurde Jens Weckbach (CDU) bei eigener Enthaltung zum Nachfolger von Uwe Dicks (SPD) gewählt. Zu seinem Stellvertreter wurde, ebenfalls bei eigener Enthaltung, Frank Herzog (Freie Bürger) gewählt. Weckbach forderte den Ortsbeirat auf, „mehr raus zu den Bürgern“ zu gehen und schlug in diesem Zusammenhang einen jährlichen Ortstermin vor. In diesem Kontext ist auch ein Antrag der CDU zu betrachten, in dem ein jährlicher Besuch des auf der anderen Mainseite gelegenen Flörsheimer Waldes gefordert wird. Diese Waldbesichtigung soll einen gesellschaftlichen, ökologischen und kulturellen Aspekt haben und sich an die gesamte Bevölkerung wenden. Damit solle ein Bewusstsein für den Flörsheimer Wald geschaffen werden, so Sabine Görig (CDU).

„Die Wenigsten wissen, dass es in Raunheim Flörsheimer Wald gibt“, sagte sie mit Blick auf die ungewöhnliche geografische Lage des Stadtforstes. Bürgermeister Bernd Blisch (CDU) erinnerte daran, dass es einst solche regelmäßigen Waldbegehungen gab, die aber eingeschlafen seien. Es werde sicher eine Herausforderung für die Verwaltung, eine solche Waldbegehung so attraktiv zu machen, dass sich viele dafür interessierten. Frank Herzog schlug vor, auch die Expertise von Naturschutzverbänden wie dem BUND einzubeziehen, Jens Weckbach regte an, in diesem Zusammenhang über eine Projektwoche Wald in Zusammenarbeit mit den Schulen nachzudenken. Der CDU-Antrag wurde einstimmig angenommen. 

Ebenso einstimmig wurde ein Galf-Antrag beschlossen, zwischen Bootshaus und Artelgraben im Zuge der Neugestaltung des Mainufers die Aufstellung von Informationstafeln zu prüfen, die Spaziergänger über historische, aber auch aktuell bestehende Bauwerke informieren soll. Beispielhaft genannt wurden die frühere Flörsheimer Schleuse mit dem noch gut erkennbaren Nadelwehr oder die Pegelanlage mit dem markanten Drahtseil, das sich bis zum Raunheimer Ufer spannt. Uwe Dicks schlug vor, die Beschilderung in das Flörsheimer Stadtgebiet auszudehnen. Für die Finanzierung könne auch die Regionalpark GmbH um Unterstützung gebeten werden, so Jens Weckbach.

Anders als in den Ortsbeiräten Wicker und Weilbach (wir berichteten) wurde in Flörsheim dagegen nicht über den CDU-Antrag abgestimmt, Feldwege mit Piktogrammen zum auskömmlichen Miteinander zwischen Landwirten, Radfahrern und Spaziergängern auszustatten. Carola Gottas (Galf) meinte, das Miteinander funktioniere eigentlich ganz gut und diejenigen, die sich dem verweigerten, würden von den Hinweisen ohnehin nicht erreicht. Uwe Dicks warnte grundsätzlich vor „zu vielen Schildern“. Der Antrag blieb ohne Abstimmung im Geschäftsgang des Ortsbeirates. 

Dagegen wird sich der Magistrat auf Antrag der CDU damit beschäftigen, ob in Flörsheim ein Gründerzentrum und flexible Büroflächen, möglicherweise in Kooperation mit Banken und anderen Gesellschaften, angeboten werden können. Dazu könnten leer stehende Gebäude in der Altstadt genutzt werden, so Sabine Görig. Gerade die Pandemie habe gezeigt, dass neue Wege in der Arbeitswelt immer wichtiger würden, heißt es in der Begründung des Antrags.

Quelle: Main-Spitze vom 17. Mai 2021