Bei regnerischem Wetter bot die Weilbacher CDU eine historische Führung durch den Flörsheimer Stadtteil an. An der „Sommertour“, die vor dem Haus am Weilbach startete, nahmen ein Dutzend Weilbacher teil. Prominentester Gast war Staatsminister Axel Wintermeyer (CDU), der Hofheimer reiste direkt aus Wiesbaden von einer großen Wahlveranstaltung mit Kanzlerin Angela Merkel an.
Die Tour mit Wilfried Theiß, Beisitzer im „Förderverein 900 Jahre Weilbach“ war sehr informativ. Theiß erinnerte zunächst daran, dass das Gasthaus „Der Schwanen“ früher eine Wasserburg war. Er bedauerte, dass das benachbarte Gasthaus „Weißes Ross“ abgerissen wurde, obwohl es unter Denkmalschutz stand. Laut Theiß ist das älteste Weilbacher Fachwerkgebäude das 1664 gebaute alte Schulhaus, das unter Denkmalschutz steht. Im Dreißigjährigen Krieg (1618 bis 1648) wurde Weilbach stark zerstört. „Vor dem Krieg gab es noch 170 Haushalte, danach lebten nur noch 21 Männer im Ort“, berichtete Theiß betroffen. Eine unrühmliche Rolle hätten die skandinavischen Besatzer gespielt, durch die Schuld schwedischer Reiter sei im Krieg der Großteil des Ortes abgebrannt. Der Ortshistoriker hatte ebenfalls einige Infos über die neue katholische Kirche in der Frankfurter Straße mitgebracht. Auch das benachbarte Fachwerkhaus und den katholischen Kindergarten lobte er in höchsten Tönen. Die Gruppe war zudem interessiert an der historischen Stadtmauer. Und natürlich erinnerte Theiß daran, dass Weilbach bekannt für seine Quelle, also für sein Schwefelwasser sei.
Dann besichtigte die Gruppe den alten Weilbacher Friedhof, auf dem seit 1834 bestattet wird. Heute sind dort nur noch wenige Gräber. Grund dafür ist, dass fast alle Trauerfeiern auf dem 1962 eröffneten neuen Weilbacher Friedhof stattfinden. Auf dem alten Gottesacker werden nur noch Angehörige der dort liegenden Verstorbenen bestattet. Die Union setzt sich dafür ein, dass auf dem alten Friedhof noch ein Holzkreuz aufgestellt wird.
Der Vorsitzende des CDU-Ortsverbandes, Thomas Schmidt, bedauerte, dass die Stadt dafür kein Geld aus dem Etat bereitstelle. Weil das Kreuz den Weilbachern aber wichtig sei, soll dies nun mit freiwilligen Leistungen finanziert werden. Dafür gab es ein Lob von Axel Wintermeyer. Parteichef Thomas Schmidt dankte zum Schluss dem Leiter der Tour, Wilfried Theiß, für den interessanten „Unterricht“ über die Weilbacher Historie. Die CDU ließ den Abend bei einem Umtrunk im Reiterhof Erhardt ausklingen.
Quelle: Main-Spitze vom 28. August 2013