Der Spitzenkandidat führt die Liste für die Kommunalwahl 2021 an. In seiner Rede appelliert er, in Diskussionen „den Hass rauszunehmen“.

Was einst als Minimalziel galt, wird nach den ernüchternden Wahlergebnissen aus den Jahren 2011 (37,8 Prozent) und 2016 (30,1 Prozent) als Herausforderung begriffen: Die CDU will stärkste Fraktion im Flörsheimer Stadtparlament werden.Das Team der Mission „Kommunalwahl 2021“ steht: In der Hauptversammlung des Stadtverbandes wählten die Christdemokraten einstimmig die vorgeschlagene Liste, auf der sich 77 Kandidaten für ein Mandat in der 37 Sitze zählenden Stadtverordnetenversammlung empfehlen.

Spitzenkandidat ist der CDU-Fraktionsvorsitzende Marcus Reif, ihm folgen auf den Plätzen zwei bis sechs Michael Kröhle, Luana Schnabel, Svenja Colak, der Flörsheimer CDU-Vorsitzende Jens Weckbach und Thomas Schmidt.Vor allem die ersten 37 Namen auf der Liste stünden für eine Mischung aus „Erfahrung und Dynamik“, sagte Stadtverordnetenvorsteher Michael Kröhle in seiner Funktion als Vorsitzender des Wahlvorbereitungsausschusses.Auch für die Wahlen zu den vier Ortsbeiräten sieht sich die CDU gut aufgestellt. Die Kandidaten wurden von den 32 anwesenden Mitgliedern des Stadtverbandes ebenfalls einstimmig gewählt.

Als Vorsteher der Ortsbezirke bewerben sich Jens Weckbach (Stadtmitte), Wolfgang Odermatt (Keramag), Thomas Schmidt (Weilbach) sowie Luana Schnabel (Wicker).Neben den Wahlen stand die Rede Reifs im Zentrum. „Parteiarbeit ist eine harte Sache“, stellte er fest. Man habe in den beiden zurückliegenden Kommunalwahlen nach dem großen Erfolg im Jahr 2006 (49,4 Prozent) „kräftig Federn gelassen“. Dies sei im Jahr 2016 der aggressiven parlamentarischen Auseinandersetzung mit der Politik des seinerzeitigen Bürgermeisters Michael Antenbrink (SPD) geschuldet gewesen. „Damals haben wir eine sehr zersetzende Politik gemacht“, sagte der CDU-Fraktionsvorsitzende.

Nach der Wahl von Bernd Blisch (CDU) zum Bürgermeister, habe sich die Streitkultur im Stadtparlament spürbar verbessert. Man diskutiere nun in gesunder Härte und an der Sache orientiert.Die CDU müsse sich darum bemühen, bei brennenden, vielschichtigen Themen „den Hass rauszunehmen“, dürfe sich dabei aber auch „nicht einfach wegducken“. „Präsentieren wir uns als Partei für Flörsheim, die alle Interessen bündelt“, appellierte Reif. Handwerker und Landwirte hätten beispielsweise „schon lange keine Interessenvertretung mehr“. Es müsse nun verdeutlicht werden, dass deren Anliegen bei der CDU in guten Händen seien. Auch dem Weinbau müsse in einer Stadt, zu der das „Tor zum Rheingau“ gehört, endlich mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden.

Die CDU stehe für solide, bürgerorientierte Politik wie im Fall der gestoppten Deponieerweiterung oder der erfolgreich angestoßenen Umwandlung des ehemaligen Marienkrankenhauses in einen Gesundheitscampus. Im selben Stil werde die CDU nun nüchtern, aber mit Nachdruck gegen den geplanten Kiesabbau in Weilbach vorgehen. Weitere brennende Themen seien die strategische Vermarktung des Gewerbegebietes West V.2 und die Wiedererlangung der „Gestaltungshoheit im Bereich Herrnberg“. Die gegenwärtige „Ansammlung von Shisha-Bars und Wettbüros“ sei gewiss nicht das, was für Flörsheim förderlich und wünschenswert sei, meinte Reif unter dem Beifall der Anwesenden.

Quelle: Main-Spitze vom 6. Oktober 2020