Mit großer Skepsis hat der Flörsheimer Erste Stadtrat Markus Ochs die Presseberichte über den angekündigten Fluglärmgipfel verfolgt, zu dem der Hessische Ministerpräsident erneut Vertreter der Luftverkehrswirtschaft und der Deutschen Flugsicherung eingeladen hat. Die altbekannten Vorschläge, die dort zur Sprache kommen sollen, würden jedenfalls keine grundlegende Verbesserung für die von Lärm und Schadstoffen geplagten Menschen in der Rhein-Main-Region mit sich bringen. So sei, wie die Flugsicherung schon im Vorfeld mitgeteilt habe, ein kontinuierlicher Sinkflug nur in verkehrsschwachen Zeiten einsetzbar und auch manches andere, was jetzt besprochen werden solle, wie zum Beispiel die Anhebung der Gegenanflüge, bringe sowieso für die Bewohner der Städte, über denen der Endanflug der Maschinen stattfinde, keine Entlastung. Und er erinnerte in diesem Zusammenhang an die bei Ostwetterlage unerträgliche Belastung, der die Flörsheimer seither durch die extremen Tiefflüge über bewohntem Gebiet ausgesetzt seien. So habe er zum Beispiel gerade erfahren müssen, dass jetzt zum wiederholten Mal in der Flörsheimer Innenstadt durch die Wirbelschleppe eines landenden Flugzeugs ein Hausdach teilweise abgedeckt worden ist.
„Die neue Bahn hätte nie genehmigt werden dürfen“, schimpfte Markus Ochs. In diesem dicht besiedelten Bereich passe sie wie die berühmte „Faust auf‘s Auge“. Er wies darauf hin, dass der Planfeststellungsbeschluss bis heute nicht rechtskräftig sei. Angesichts der über hunderttausend Einsprüche aus der gesamten Region gegen die Landebahn sei es deshalb geradezu dreist, aber auch sehr fahrlässig gewesen, mit ihrem Bau noch vor dem Abschluss der laufenden Gerichtsverfahren zu beginnen.
Das Bundesverwaltungsgericht habe immer noch ganz neutral die Entscheidung zu treffen, ob die neue Bahn überhaupt mit dem geltenden Recht vereinbar ist. Mindestens müsse jedoch ihre Nutzung in der Nacht von 22 bis 6 Uhr verboten und zur Tageszeit ganz erheblich eingeschränkt werden, damit das Leben unter ihr für die Menschen wieder einigermaßen erträglich ist, so Markus Ochs. Dabei macht der Erste Stadtrat bei seinen Forderungen keinen Unterschied zwischen der CDU und der SPD auf Landesebene. „Meine Forderungen nach Stilllegung oder zumindest nach einer erheblichen Beschränkung der Nordwest-Landebahn richte ich in gleicher Weise an alle politischen Verursacher, die diese Bahn zu verantworten haben.