Zu den von der SPD in der Presse behaupteten Einsparungen werde es nicht kommen, wenn die Verwaltungsstellen in Weilbach und Wicker zugemacht würden, rechnen die beiden Ortsvorsteher von Weilbach und Wicker, Thomas Schmidt und Christopher Willmy, in ihrer Presseerklärung vor. Denn dadurch würde nachweisbar keine einzige Stelle gestrichen. Der Publikumsverkehr für die Bürger von Weilbach und Wicker müsste schließlich dann vom Stadtbüro in der Stadtmitte mitgemacht werden. Und der Gebäudeunterhalt würde auch weiterhin notwendig sein, weil das Haus am Weilbach und die alte Schule in Wicker auch weiterhin für die Vereinsarbeit Verfügung stehen solle.

Beide betonen, dass für den Bürgerservice und die Interessen der Bürger in Weilbach und Wicker die Verwaltungsstellen vor Ort nach wie vor unverzichtbar seien. Die Bürger dort sollten auch weiterhin die Möglichkeit behalten, auf einfachem Weg und zu Fuß im Stadtteil gut erreichbar notwendige Informationen einzuholen und ihre kommunalen Angelegenheiten zu erledigen. Wer heute den Verwaltungsservice in den Stadtteilen einstellen wolle, der treffe insbesondere ältere, kranke und sozial schwache Menschen. „Wir müssen den Service in den Verwaltungsstellen eher ausbauen. Doch hat der Bürgermeister genau diesen in den letzten Jahren ausgehöhlt und reduziert.“

Seit Jahren seien die beiden Verwaltungsstellen systematisch „ausgehungert“ worden. Auffallend häufig seien sie geschlossen gewesen. Monatelang nur die Hälfte der Zeit geöffnet. Im vergangenen Monat Oktober sei die Verwaltungsstelle Wicker beispielsweise bei fünf möglichen Sprechtagen dreimal geschlossen gewesen. „Wir dagegen wollen im wohlverstandenen Interesse der Bürgernähe die Verwaltung in den Stadtteilen stärken, für eine bessere Infrastruktur sorgen und den Service weiter ausbauen.“ Und da wüssten sie die Bürger selbstverständlich hinter sich.

Norbert Hegmann, der frühere Weilbacher Bürgermeister, berichtet in diesem Zusammenhang, was sich die Unterzeichner der Verträge zur Eingliederung von Weilbach und Wicker nach Flörsheim im Jahr 1971 zum Ziel gesetzt hatten: „Die Weilbacher und Wickerer sollten dadurch nach Möglichkeit keinerlei Nachteile erfahren. Deshalb hatten wir bis zum Jahr 2008 in den Stadtteilen immer genau die gleichen Sprechstunden wie in der Kernstadt. Und ich hatte als Vertreter des Bürgermeisters über 10 Jahre lang jede Woche montags in Weilbach und donnerstags in Wicker von 17 bis 19 Uhr eine Abendsprechstunde.“ Bis heute werde demzufolge in den Verwaltungsstellen in Weilbach und Wicker die gleiche Vielzahl von Dienstleistungen angeboten wie im Stadtbüro, das im Flörsheimer Bahnhofsgebäude eingerichtet ist. So solle es bleiben. Zumal sich die Einwohnerzahl von Weilbach und Wicker seit ihrer Eingliederung nach Flörsheim inzwischen um 39 Prozent auf fas siebeneinhalbtausend Einwohner erhöht habe. Jetzt dort den Bürgerservice abzuschneiden, sei einfach unverantwortlich.