WICKER Die neue Ortsvorsteherin Nastasja Hartmann ist erst 29 Jahre alt, aber schon zehn Jahre im Ortsbeirat aktiv
Von der Königin zur Ortsvorsteherin, so könnte der Werdegang von Nastasja Hartmann kurz zusammengefasst werden. Erst war sie Wickerer Weinkönigin und wurde nun zur Ortsvorsteherin gewählt.
Neu ist die 29-jährige Studienrätin in diesem Gremium nicht. Bereits vor zehn Jahren wurde sie von ihrer Vorgängerin Berthilde Enders in den Ortsbeirat geholt. In ihrer zweiten Legislaturperiode hatte sie dann alle Mandate gewonnen, die es auf kommunaler Ebene gibt: Sie war im Ortsbeirat, in der Stadtverordnetenversammlung und im Kreistag. „Das war ganz schön viel“, erinnert sie sich.
Ihr Bekanntsheitsgrad als Wickerer Weinkönigin hatte dazu geführt, dass sie damals „hochgewählt“ wurde. „Das hatte ich damals gar nicht so erwartet“, sagt Hartmann. Allerdings war es dann auch eine ganze Menge Arbeit, auf gleich drei Hochzeiten zu tanzen. Der Kreistag habe zwar Spaß gemacht, weil es dort auch um ihr Thema, die Schulpolitik ging. Für diese Wahlperiode hatte sie aber das Engagement reduziert und will sich jetzt ganz auf den Ortsbeirat konzentrieren. „Nur Sitzungen abhocken, das ist nicht mein Ding“, sagt die CDU-Politikerin. Zumal im Ortsbeirat alle für Wicker wichtigen Themen behandelt würden.
Wertschätzung für die Arbeit vor Ort
Die ersten Sitzungen seien gut gelaufen. „Hier gibt es die gegenseitige Unterstützung aus allen Fraktionen. Das muss aber auch so sein“, sagt sie. Das sei nun aber kein Verdienst von ihr, „das war auch vorher schon so“, sagt sie lächelnd. Auf Ortsebene werde eher gemeinsam gehandelt. Da könne es dann schon einmal vorkommen, dass sie ihre Parteikollegen in der Flörsheimer CDU von einem Thema überzeugen müsse.
Als großes Projekt für die Zukunft wird jetzt der Umbau der Ampelkreuzung mitten in Wicker in einen Kreisverkehr angegangen. „Da herrscht Konsens“, sagt sie. Die Planungen liefen und auch die Gelder stünden bereit. „Der Spielraum wird aber immer geringer“, weiß sie um die klammen kommunalen Kassen.
Nastasja Hartmann ist außerdem in der katholischen Kirchengemeinde aktiv und wurde so von Berthilde Enders angesprochen. Nach dem ersten Engagement im Ortsbeirat war sie aber noch nicht gleich in die CDU eingetreten. „Ich wollte mir das erst einmal ansehen“, erzählt die Lehrerin für Deutsch, katholische Religion und Ethik an der Main-Taunus-Schule in Hofheim.
Wenn sie sich nicht um Schule oder den Ortsbeirat kümmert, geht sie gerne spazieren. Dann wird sich der Hund von den Eltern ausgeliehen und ausgiebig durch die Weinberge spaziert. Auch ein gutes Buch lesen gehört zu den Lieblingsbeschäftigungen oder sich mit Freunden treffen. Das Wochenende gehört dann aber ihrem Freund, mit dem sie im Moment wegen seines Chemiestudiums eine Fernbeziehung pflegt. Die Zukunft liege deshalb auch etwas im Ungewissen. Das hänge wohl vom zukünftigen Arbeitsplatz des Freundes ab. Solange noch keine eigene Familie da sei, werde sie aber genug Zeit für den Ortsbeirat haben, verspricht sie.
Quelle: Main-Spitze vom 10. Juni 2011