Den Vorwurf der Kungelei weist das Mehrheitsbündnis aus CDU, Galf, dfb und FDP entschieden zurück. Gerd Mehler hatte in einer Presseerklärung der SPD Flörsheim unterstellt, die vier Fraktionen würden ohne Beteiligung des Bürgermeisters und der SPD mit der Fraport über Grundstücksgeschäfte verhandeln.
Fakt ist, dass die Fraport vor einigen Monaten das Gespräch gesucht hatte, um über eine Zusammenarbeit zur Schaffung von Wohnraum zu sprechen. Das Gespräch koordinierte die CDU-Fraktion und lud bei freier Terminwahl auch den Bürgermeister und die SPD ein. Die Anfragen nach einem Termin blieben unbeantwortet, entsprechende Rückfragen ebenso. Aus diesem Termin entstand ein Kaufangebot seitens der Fraport an die Stadt Flörsheim, welches der Bürgermeister zu einer Ortsbegehung aller Magistratsmitglieder in zwei der drei Objekte nutzte. Eines dieser beiden besichtigten Objekte ist die Weilbacher Straße 5, die nun Gegenstand des haltlosen Kungelei-Vorwurfs wurde.
„Dass Gerd Mehler aus dem weit entfernten Hünfelden-Kirberg die Flörsheimer Tagespolitik bewertet, ist schon absurd genug. Aus der Distanz ist eine aktive politische Gestaltung nur schwer möglich. Die SPD sollte sich weniger ‚erzürnt’ und ‚erbost’ zeigen, sondern zurückkehren zur politischen Arbeit zum Wohle Flörsheims. Den angesetzten Terminen fernbleiben, Einladungen ausschlagen, sich aber im Nachgang aus dem Landkreis Limburg-Weilburg über diese Inhalte beschweren, kann doch nicht ernsthaft sinnvolle Politik sein“, so Marcus Reif für die CDU-Fraktion.
Renate Mohr, Galf, ergänzt: „Alles in allem muss man die SPD zur aktiven Mitarbeit aufrufen. Sich in die Schmollecke zurückziehen hat noch keinem etwas gebracht. Projekte, Themen und Politik als solches kann nur gelingen, wenn man diese aktiv gestaltet. Ich erlebe die SPD derzeit nur noch beklagend und sich laut über den Ersten Stadtrat beschwerend. Das reicht einfach nicht. Uns zu unterstellen, dass man aus moralischen Gründen mit der Fraport nicht zu reden habe, der Bürgermeister allerdings munter mit genau dieser Fraport spricht, um sie als Projektentwickler für die Bahnhof-Nord-Seite zu gewinnen, ist demaskierend.“
„Gerd Mehler ist in der Pflicht, auf Einhaltung der von ihm gerne in der Öffentlichkeit dargelegten Spielregeln zu achten und gegebenenfalls Konsequenzen zu ziehen. Um Politik zu gestalten, muss man bei den Terminen anwesend sein. Aus der Distanz heraus lässt sich Politik nicht zum guten Ende treiben“, so Thomas Probst von der dfb-Fraktion. Und Probst ergänzt: „Mit unserem Antrag nehmen wir die Fraport in die moralische Verantwortung, bei der Schaffung des dringend benötigten Wohnraums einen Beitrag zu leisten. Was soll daran falsch sein?“
„Wir erleben die SPD mit Bürgermeister Antenbrink und Gerd Mehler an der Spitze als völlig unsachlich. Selbst einfachste Themen werden verbogen und falsch dargestellt. Das Spiel auf Zeit und immer neue Anträge zum gleichen Thema sorgen dafür, dass gute Lösungen nicht erreicht werden können. So war es bei der Kindergartendiskussion, so ist es bei der Schaffung von Wohnraum in Flörsheim. Sich gegen die Weilbacher Straße 5 stellen, aber ein paar Meter weiter im Höllweg massiv bauen zu wollen – wie passt diese Kritik da noch zusammen?“, so Thorsten Press, FDP.
Das Mehrheitsbündnis steht weiterhin für ein offenes und vertrauensvolles Miteinander zum Wohle Flörsheims zur Verfügung und lädt die SPD ein, gerne wieder an den Tisch zurückzukehren.