Heimatverein soll die Verwaltung bei der Bearbeitung von historischen Dokumenten unterstützen

Gleich mehrere Themenkomplexe umfasst eine Vorschlagsliste der CDU-Fraktion zum städtischen Aktenmaterial.

Flörsheim. Wie soll eigentlich das Fachwerkgebäude in der Hauptstraße künftig genutzt werden, das jahrelang vom Roten Kreuz als Vereinsheim genutzt wurde? Und welche Unterbringungsmöglichkeiten bekommen eventuell dort die Mitglieder des Heimatvereins für ihre zahlreichen Exponate und Einrichtungsgegenstände? Auf diese und weitere Fragen soll nun die Verwaltung antworten. Dies hat die Stadtverordnetenversammlung einvernehmlich beschlossen.

Hintergrund der CDU-Anfrage ist die Tatsache, dass das einst vom Roten Kreuz genutzte Haus nicht ausgelastet ist. Über die Verwendungsmöglichkeiten gibt es verschiedene Ansichten. Die einen halten den Heimatverein personell damit überfordert, das Gebäude für seine Zwecke zu nutzen. Der Verein habe ja schon die Räumlichkeiten in dem benachbarten Haus für seine Zwecke in Beschlag genommen. Die anderen sehen in dem Räumlichkeiten des Ex-Rot-Kreuz-Vereinsheimes eine ideale Ergänzung für die künftigen Exponate des Heimatvereins. Bisher konnte sich noch keine Seite mit einem Vorschlag durchsetzen. Ideen gab es indessen bereits genügend, seitdem das Rote Kreuz sein neues Vereinsheim am Höllweg bezogen hatte.

Rechtliche Frage
Die CDU-Fraktion hat zur Rolle des Heimatvereins bei der Archivierung von städtischem Aktenmaterial noch weitere Fragen, die sich nicht nur mit dem Standort für ein «echtes» Heimatmuseum befassen. So soll der Magistrat die Frage beantworten, «wie momentan die Archivierung von Dokumenten der Stadt Flörsheim» geregelt ist. Auskunft soll über die den Lagerort, die Zuständigkeiten, die Personalstärke sowie über die «Einbindung von Fachpersonal» gegeben werden.

Auch ein bislang noch ungeklärtes rechtliches Verhältnis möchte die CDU anscheinend künftig schriftlich geregelt wissen: «Gibt es eine vertragliche Vereinbarung, die es dem Heimatverein 1924 Flörsheim gestattet, das bisherige von ihm aufgearbeitete Archivmaterial bis 1954 umfassend zu sichten beziehungsweise damit zu arbeiten? Falls nein, wann ist damit zu rechnen?» Die Christdemokraten zielen dabei darauf ab, dass zurzeit keine derartige Abmachung existiert. Es mache aber Sinn, wenn dem Heimatverein mit einer rechtlich bindenden Vereinbarung erlaubt werde, mit städtischen Archivmaterial zu arbeiten.

Um einen entsprechenden vorbereitenden Beschluss geht es dann auch bei der Frage, ob geprüft worden sei, die Archivierungsarbeiten der Stadt Flörsheim sowie die des Heimatvereins «inhaltlich und räumlich zu verbinden». Mit anderen Worten: Der Magistrat soll Vorschläge machen, die eine künftige Zusammenarbeit zwischen der Stadt und dem Heimatverein zum Inhalt haben. Ob dies auch im Sinne des Heimatvereins ist, der schon oft auf seine personell prekäre Situation hingewiesen hat, ist noch unklar. meh meh

Quelle: Höchster Kreisblatt vom 08.07.2010.