Flörsheim (pm) – Seit dem 21. Oktober ist in Flörsheim nichts mehr so, wie es einmal war. Der Fluglärm zerstört die in vielen Jahrzehnten gewachsene und ausgewogene soziale Struktur der Stadt. „Der Fluglärm bedroht die Lebensqualität in einem vorher nie gekannten Maß“, erklärt CDU-Bürgermeisterkandidat Markus Ochs, der mit seiner Familie selbst im Norden von Flörsheim wohnt und die Belastungen täglich mitbekommt. Wegziehen will der Familienvater von zwei schulpflichtigen Kindern und Erste Stadtrat von Flörsheim aber nicht. Viele Familien aus seinem Freundes- und Bekanntenkreis aber haben für sich die Entscheidung getroffen, aus der Untermainstadt wegzuziehen. „Ich kann verstehen, dass insbesondere aus gesundheitlichen Gründen viele ihr Haus schnellstmöglich verkaufen und dafür sogar einen großen Wertverlust hinnehmen müssen“, so Markus Ochs.

In Anbetracht dessen sei es wichtig für diejenigen Menschen, die sich trotz des Fluglärms eine weitere Zukunft in Flörsheim vorstellen können, alles Erdenkliche für eine Reduzierung der bestehenden Belastungen zu unternehmen. Das Abweichen von den einst angekündigten Flughöhen und Flugrouten sei täglich deutlich zu sehen. „Die propagierten Flughöhen wie die Flugrouten müssen eingehalten werden“, fordert deshalb Markus Ochs. Der Korridor der Anflüge auf die neue Landebahn Nordwest müsse so gering wie möglich gehalten werden. Zudem fordert Ochs die Einhaltung des Nachtflugverbots.

Ochs kritisiert die Regelungen der Lärmschutzverordnung sowie des Casa-Programms der Fraport als zu bürokratisch und langwierig: „Verkaufswilligen muss ein schnelleres Verfahren angeboten werden. Es ist nicht hinnehmbar, dass der Einbau von Schallschutzfenstern und anderen kostenintensiven Lärmschutzmaßnahmen erst umständlich vom Antragsteller vorfinanziert werden muss.“

Außerdem kritisiert der Flörsheimer, dass die tatsächliche Lärmbelastung weit über die ausgewiesenen Schallschutzzonen hinausgeht. „Deshalb müssen die Zonen ausgeweitet werden“, erklärt Ochs. Es zeige sich, dass die angebotenen Zuschüsse schon heute insgesamt viel zu gering sind. Die Begrenzung der Zuschüsse auf maximal 150 Euro pro Quadratmeter stünde in keiner Relation zu den tatsächlich anfallenden Kosten. Die Zuschüsse müssten auf die tatsächlichen Kosten erweitert werden.

Als zuständiger Dezernent für die Kinderbetreuungseinrichtungen sieht Markus Ochs auch Handlungsbedarf bei den vom Fluglärm betroffenen Betreuungseinrichtungen. Er werde sich deshalb dafür einsetzen, dass diese schnellstmöglich Schallschutz-Ausstattungen erhalten.

„Grundsätzlich setze ich bei der Verwirklichung der Ziele auf eine parteiübergreifende Zusammenarbeit. Ich bin der Letzte, der sich für ein Parteiengezänk begeistern kann. Die konstruktive Arbeit über die Fraktionsgrenzen hinweg muss erhalten bleiben, im Interesse von Flörsheim“, betont Markus Ochs. Gleichzeitig fordere er aber die Fraport und die Landesregierung in Wiesbaden auf, „die Flörsheimerinnen und Flörsheimer nicht im Stich zu lassen. Es ist die Pflicht der Landesregierung, Schaden von den Bürgern abzuwehren und nicht tatenlos zuzusehen, wie eine Stadt unter einem menschenunwürdigen Lärmteppich leben muss“.

Markus Ochs