Jens Weckbach will als neuer Vorsitzender der Flörsheimer CDU Flagge zeigen

Das Fähnchen mit dem Wahlkampfslogan „CDU – sicher, sozial und frei“ ist zwar von vorvorgestern, genauer gesagt aus dem Bundestagswahlkampf von 1976, aber die Ideen des neuen CDU-Vorsitzenden Jens Weckbach sind auf der Höhe der Zeit. Und zum Flagge zeigen reicht der Stoffwimpel, den Weckbach im Fundus der Partei ausgegraben hat, allemal. Er soll künftig den Tisch zieren, wenn sich die Christdemokraten zum Stammtisch in einer örtlichen Lokalität treffen. Schließlich sollen die Bürger ja sehen, wer da zusammensitzt.Das Flagge zeigen gilt auch im übertragenen Sinn. Weckbach, vor wenigen Tagen zum Nachfolger von Markus Töpfer gewählt, will die Partei wieder sichtbarer machen. Unvorbereitet hat es ihn nicht getroffen. Seinen Plan, wie er die Partei nach vorne bringen will, hat er schon seit einem halben Jahr auf seinem Computer gespeichert.

„In der öffentlichen Wahrnehmung sind wir in den vergangenen zwei Jahren nicht nach vorne gekommen“, sagt Weckbach. Das will der Vertriebsdirektor eines Softwarehauses ändern. „Der Bürgermeister-Wahlkampf hat gezeigt, wie mit wenig Aufwand Politik erlebbar gemacht werden kann“, sagt Weckbach. Fahrten mit dem Kaffeemobil in der ganzen Stadt kann er sich etwa vorstellen. „Vor der Galluskirche kennt uns doch jeder“, sagt der 49-Jährige, der sich mehr um „Flörsheim als Ganzes“ kümmern und viel mehr Öffentlichkeit suchen will. Auch das Potenzial seiner Partei will er besser darstellen, die Kompetenzen der einzelnen Mitglieder in der politischen Diskussion und der öffentlichen Positionierung der Partei nutzen.

„Wir sind auch die Kümmerer“, betont er, bewusst mit dem Blick auf die Freien Bürger, die in diesem Bereich sehr aktiv sind. In der Wählergruppierung sieht Weckbach auch den stärksten Konkurrenten bei der Kommunalwahl 2021. Dafür hat er schon ein festes Ziel vor Augen: Die CDU soll wieder stärkste Kraft werden. Zweites Ziel des neuen Vorsitzenden: Die Mitgliederzahlen, aktuell rund 160, zumindest stabilisieren, besser noch erhöhen. „Es sterben zwei weg und es kommt vielleicht ein Halber dazu“, beschreibt er die aktuelle Situation. Mit After-Work-Partys, Netzwerken und Kontakten zu Unternehmen will er junge Leute für die Partei gewinnen.

Sein neues Amt nimmt Weckbach, der erst 2016 in die CDU eingetreten, aber in einem CDU-affinen Elternhaus aufgewachsen ist, äußerst ernst. Acht bis zehn Stunden widmet er pro Woche der Aufgabe. Und das, obwohl er so viel wie möglich delegieren will. „Die Mitarbeiter müssen immer erfolgreicher sein als man selbst“, sagt Weckbach. Ansprüche hat er aber auch an sich selbst. „Ich will etwas bewegen“, sagt Weckbach und sieht sich auf dem richtigen Weg. Erste Komplimente für seine Arbeit habe er aus den Reihen der Partei schon bekommen.Und warum macht er den Job überhaupt? „Ich bin in Flörsheim aufgewachsen, ich habe die Infrastruktur genutzt – ich will der Stadt etwas zurückgeben“, sagt Weckbach.

Quelle: Main-Spitze vom 21. November 2019