Die Listen der Überraschungen

SPD und CDU konnten prominente Flörsheimer davon überzeugen für die Bewerberlisten zu kandidieren

Die zwei größten Parteien im Stadtgebiet haben auf internen Versammlungen ihre Kandidaten für die Kommunalwahl im nächsten Jahr gekürt.

Flörsheim. Einen harmonischen Abend verbrachten nach eigener Aussage die Flörsheimer Sozialdemokraten bei der Aufstellung ihrer Bewerberlisten für die Kommunalwahl im kommenden März. Alle vom Ortsvorstand der Mitgliederversammlung vorgelegten Vorschläge wurden von den 42 anwesenden Mitgliedern einstimmig oder zumindest mit überwältigender Mehrheit angenommen. Dies berichtet der Flörsheimer SPD-Vorsitzende Wolfgang Pokowietz, der sich über mehrere «Überraschungen» auf der Kandidatenliste freut. Zum SPD-Spitzenkandidaten für die Wahl zur Stadtverordnetenversammlung wurde Gerd Mehler gewählt, gefolgt von Annelie Wann, Wolfgang Pokowietz sowie Marion Eisenmann-Kohl.

«Wir haben eine sehr ausgewogene Liste aus erfahrenen Flörsheimer Kommunalpolitikern sowie vielen neuen Kandidaten zusammengestellt», fasste SPD-Ortsvereinsvorsitzender Wolfgang Pokowietz die Ergebnisse zusammen. Dann kam der Parteichef auf die «Überraschungen» zu sprechen: «Mit der Rechtsanwältin Marion Eisenmann-Kohl, der Wirtschaftsfachfrau Daniela Herzog und dem Vorsitzenden des VdK, Klaus Pohlmann, bekommen wir eine großartige Verstärkung unseres Teams und darüber hinaus kandidiert mit dem erst 18 Jahre alten Philipp Moritz ein hoffnungsvolles Nachwuchstalent für die Stadtverordnetenversammlung.»

Auch für die Ortsbeiräte gibt es viele neue Namen auf der sozialdemokratischen Liste. So kandidiert der 26 Jahre alte Bauingenieur Patrick Antenbrink für den Wickerer Ortsbeirat, Henriette Niepelt und Silke Willenbockel bewerben sich für den Ortsbeirat Weilbach. «Wir sind für den kommenden Wahlkampf hervorragend aufgestellt und werden unser Ziele, insbesondere die schwarz-gelbe Mehrheit zu brechen, erreichen. Ist dies gelungen, kann Bürgermeister Michael Antenbrink endlich auf eine verlässliche und konstruktive Parlamentsarbeit bauen und unser gemeinsames Ziel, Flörsheim ganz nach vorn zu bringen, angehen», bemerkte Pokowietz abschließend. So ist der Wahlslogan der SPD bei der Kommunalwahl eben größtenteils auf den Rathauschef zugeschnitten: «Flörsheim in gute Hände».

Hohe Frauenquote

Auch die Christdemokraten haben – einen Tag vor der SPD – ihre Kandidatenliste verabschiedet. Dabei gibt es ebenfalls mehrere Überraschungen. So steht mit Dr. Bernd Blisch der Ex-Kulturamtschef der Stadt auf Platz 19 der CDU-Liste. Blisch, der als Historiker in Wiesbaden arbeitet, gilt als Aushängeschild für eine verjüngte christdemokratische Mannschaft, auf deren Kandidatenliste der langjährige Flörsheimer Stadtverbandsvorsitzende sowie Kreistagsvorsitzende Mathäus Lauck nur noch auf dem letzten Platz steht.

Mit der Ex-Weinmajestät Katharina Fischer aus Wicker sowie dem Fastnachtspräsidenten der Gemütlichkeit Weilbach, Harald Staudt, folgen weitere prominente Flörsheimer auf der Bewerberliste der Christdemokraten. In Wicker hat die CDU nun übrigens auf der Kandidatenliste für den Ortsbeirat einen Frauenanteil, der bei über 50 Prozent liegt. Was die Christdemokraten als Themenbereiche beim Kommunalwahlkampf ins Feld führen wollen und ob es jetzt schon eine Koalitionsaussage gibt, dazu werden CDU-Parteichef Marcus Reif sowie seine Vorstandskollegen erst in den nächsten Tagen bei einer Pressekonferenz entsprechende Aussagen machen.

Insgesamt betrachtet hat die Kandidatenkür bei den beiden Parteien für frischen Wind in der Mainstadt gesorgt. Neue und bekannte Namen sind auf den jeweiligen Listen aufgetaucht, die sicherlich den einen oder anderen Wahlberechtigten dazu motivieren können, zur Wahl zu gehen. meh

Höchster Kreisblatt vom 26. Oktober 2010