„Die Fraktionen sollten vorgeführt werden“

CDU-Fraktionschef weist erneut SPD-Idee für den Bau von 200 Sozialwohnungen zurück

Flörsheim  – Entschieden hatte der CDU-Fraktionschef Marcus Reif die Kritik von Markus Ochs (SPD) zurückgewiesen, die CDU/GALF-Koalition tue sich schwer mit dem Bau von Sozialwohnungen, von denen die Kommune 200 Stück in den nächsten Jahren benötige. Marcus Reif hat verschiedene Ansätze für seine Kritik an dem ehemaligen Parteifreund und ehemaligen Ersten Stadtrat von Flörsheim. 

So sei es für die SPD „ein Dogma, eine politische Maxime“, nach Sozialwohnungen zu schreien. „Manche sehen darin eine politische Folklore, weil der SPD, außer für den kleinen Mann da zu sein, wenig Inspirierendes einfällt. Aber reicht es, andere als falsch zu bewerten, den eigenen Weg als den einzig wahren zu charakterisieren, ohne Sachargumente?“, fragt der CDU-Fraktionsvorsitzende provozierend. 

In der Politik reiche es nicht, nur die Wünsche einer kleinen Gruppe „als die einzige Wahrheit auszurufen“, so Reif. „Gerade in einer Demokratie sollten Fakten zählen, sollen Debatten zu guten Ergebnissen führen. Ich wünsche mir sehr, dass die SPD mal für ihre Position wirbt. Außer einer schikanösen Anzahl an immer den gleichen Anträgen zu 200 Sozialwohnungen in allen Gremien bleibt mir nur der Eindruck, dass die anderen vier Fraktionen vorgeführt werden sollten. Aber nur polemisch, nicht dogmatisch“, erläutert Marcus Reif im Gespräch mit dieser Zeitung seine Sicht der Dinge. Die SPD halte der CDU und der GALF vor, dass sie nicht 200 Sozialwohneinheiten bauen möchte. Dass auch der dfb und die FDP dem widersprachen, lasse die SPD unter den Tisch fallen. „Es scheint so, dass aus Sicht der SPD die hundert Geisterfahrer auf der Autobahn das Problem sind. Die Hundert sehen aber nur einen“, zieht Reif einen Vergleich.

Er persönlich halte die übermäßige Schaffung von Sozialwohnungen für falsch. „Die Koalition hat die Schaffung von 300 Wohneinheiten in zehn Jahren beschlossen, dabei enthalten sind zehn bis fünfzehn Prozent sozialer Wohnungsbau. Die SPD wünscht 200 Wohneinheiten reiner Sozialer Wohnungsbau mehr, was den Anteil von 200 an 500 Wohneinheiten auf einen 49-Prozent-Anteil an Sozialwohnungen in den beiden Baugebieten erhöhen würden. Also unsere 45 Wohneinheiten plus die 200 der SPD. Jeder darf sich ein Bild davon machen, welche Brennpunkte durch solch eine Stadtentwicklung entstehen würden“, ist sich der CDU-Mann sicher. meh.

Quelle: Höchster Kreisblatt vom Samstag, dem 11. Juni 2022