Die CDU will ein Konzept für einen sozialen Campus auf dem Klinikgelände ausarbeiten lassen.
Die CDU will aus dem Marienkrankenhaus, das Ende September den Betrieb eingestellt hat, ein Ärzte-, Praxis- und Gesundheitszentrum machen. Gemeinsam mit dem bisherigen Betreiber der Klink, der Marienhaus GmbH, solle die Stadt Flörsheim ein Konzept dafür ausarbeiten, fordern die Christdemokraten in einem Antrag an das Stadtparlament. Möglichst bis Ende März 2018 sollten die Ergebnisse vorliegen.
Seitdem die Marienhaus-Unternehmensgruppe aus Waldbreitbach im Frühsommer das Aus für das Belegkrankenhaus mit 95 Betten verkündet hatte, suchen Kommunalpolitiker, Bürger sowie der Freundes- und Förderverein der Flörsheimer Klinik nach Wegen, den Standort zur medizinischen Versorgung zu erhalten.
„Nun ist es vollbracht. Alle Mediziner und Praxen, die im Marienkrankenhaus aktiv sind, bleiben“, teilt CDU-Fraktionschef Marcus Reif mit. Dazu gehörten die Dialyse, Physiotherapeuten, die Augenärzte sowie die beiden Praxen von Wail Saad und Rudolf Krancher. „Wir regen zusätzlich an, dass weitere Ärzte, etwa Allgemeinmediziner, aber auch weitere Facharztpraxen für das neue Flörsheimer Ärzte-, Praxis- und Gesundheitszentrum gewonnen werden können“, heißt es im Antrag der CDU-Fraktion.
Ähnliche Gedanken hat sich auch der Freundes- und Förderkreis Marienkrankenhaus gemacht. Schon kurz nachdem die Schließung des Krankenhauses aus wirtschaftlichen Gründen bekanntgegeben worden war, sei man mit Medizinern ins Gespräch gekommen, sagte Renate Mohr der FR. Die Fraktionschefin der Grün-Alternativen Liste Flörsheim (Galf), die sich im Vorstand des Vereins engagiert, berichtet von Überlegungen, Platz für Hausärzte im Marienkrankenhaus zu schaffen. Eventuell könnten sich auch mehrere Allgemeinmediziner eine Praxis teilen.
Bei der Suche nach Möglichkeiten zur Nachnutzung des Klinikgeländes möchte der 2006 gegründete Förderverein auf jeden Fall mithelfen. Geld, das im Laufe der Jahre durch Mitgliedsbeiträge und Spenden zusammengekommen ist, könnte laut Mohr für den Zweck zur Verfügung gestellt werden.
Nach Angaben von Bürgermeister Michael Antenbrink (SPD) wird es demnächst Gespräche zwischen Vertretern der Stadt und der Marienhaus GmbH geben, die zwar Besitzer, nicht aber Eigentümer des 4500 Quadratmeter großen Klinikgeländes an der Hospitalstraße ist. Eigentümer des Areals, auf dem das Marienkrankenhaus errichtet wurde, ist die Stadt. Vertraglich sei vereinbart, dass das Grundstück an die Kommune zurückfalle, wenn der Krankenhausbetrieb eingestellt werde, sagte Antenbrink der FR, allerdings gegen einen Kostenausgleich für die von den Krankenhausbetreibern getätigten Investitionen. Wie genau die Vertragsklauseln zu interpretieren sind, müsse nun geklärt werden. Auf das Grundstück verzichten könne die Stadt aber keinesfalls. „Dafür hat es einen zu großen Wert.“
Im Rathaus sei man an einer konstruktiven Lösung mit den ehemaligen Klinikbetreibern interessiert, machte Antenbrink im Gespräch mit der FR deutlich. Die Idee, an dem Standort ein Ärztezentrum einzurichten, sei „sicher nicht abwegig“. Ähnlich hatte sich bereits Marienhaus-Sprecher Heribert Frieling geäußert. Dem kirchlichen Träger schwebe ein sozialer Zweck für die weitere Nutzung des Gebäudekomplexes aus den 1950er und 1970er Jahren vor, hatte er im September gesagt.