JUGENDVERTRETUNG Flörsheimer Schülerparlament derzeit im Dornröschenschlaf
Wird es künftig noch ein Schülerparlament geben? Zuletzt dümpelte das Gremium mit Schülern aus der Sophie-Scholl-Schule und dem Graf-Stauffenberg-Gymnasium am Rande der Daseinsberechtigung vor sich hin, sodass Erster Stadtrat Markus Ochs (CDU) als zuständiger Dezernent nach Lösungen für die Rettung dieser Einrichtung sucht und seine Überlegungen jetzt im Ausschuss für Kultur, Jugend Sport und Soziales mitteilte.
Nachdem 2007 das Jugendgremium zunächst lediglich mit Schülern der Sophie-Scholl-Schule entstanden war, wurde es zwei Jahre später mit Schülern des Gymnasiums der Klassen 8 bis 10 erweitert. Seither schrumpfte das Interesse der Jugendlichen mehr und mehr, eine Beschlussfähigkeit war mangels Anwesenheit kaum noch gegeben. „Es ist ein schwieriges Alter, und wie man die Schüler für politische Themen erreichen kann, müssen wir gemeinsam mit den Schulen klären“, wies Ochs auf geplante Gespräche mit den Schulleitungen und den gewählten Schülervertretern hin, bei dem er Anfang März Grundinteressen für ein Schülerparlament erfragen möchte.
Mangelte er möglicherweise an Themen? Das sieht Ausschussmitglied und Leiterin der Sophie-Scholl-Realschule, Brigitte Wagner-Christmann, keineswegs so und beklagt: „“Die Schüler haben sich bei ihren Themen nicht ernst genommen gefühlt.“ Sie habe extra Lehrer für dieses Projekt freigestellt, und solange es nur Sophie-Scholl-Schüler waren, sei es ja auch gut gelaufen. Doch dann sei das Gremium einfach zu groß geworden.
Rätselraten über Ursachen schwindenden Interesses
Dem pflichtete auch Gerit Kaus (CDU) bei und gab zu bedenken, dass der Wahlmodus, zwei Schüler aus jeder Klasse, nicht glücklich gewählt sei: „Lieber fünf Jugendliche aus jeder Schule, die wirklich Interesse haben“. Nicht zumuten könne man Schülern, darunter auch Auswärtigen, bei unterschiedlichem Stundenplan lange Wartezeiten zwischen Schulschluss und Sitzungsbeginn.
Möglicherweise seien die Hürden in der Satzung zu hoch, gab auch Ochs zu bedenken, und Annelie Wann (SPD) sah in einem fehlenden Kinderparlament möglicherweise den mangelnden Grundstock für ein Schülerparlament und bedauerte grundsätzlich, dass es in Flörsheim zu so einem Flop kommen konnte, wo es doch in anderen Gemeinden positiv laufe. Bevor es nun zu irgendwelchen Entscheidungen komme, will der Erste Stadtrat das Gespräch Anfang Februar abwarten, um vor allem mit den Schülervertretern mögliche neue Schritte zu erörtern.
Quelle: Main-Spitze vom 09.12.2011