WICKER – (elf). Es gab sie immer mal wieder, die offenen Stammtische der CDU. Jetzt will man sie regelmäßig wieder aufleben lassen und startete mit einer Einladung „Auf ein offenes Ohr“ im Gutsausschank Allendorff in Wicker. „Wir stecken mitten in den Vorbereitungen für den Kommunalwahlkampf“, begründete CDU-Parteivorsitzender Steffen Bonk das Aufgreifen der Stammtischidee, hier mit Leuten ins Gespräch zu kommen, die kein Mandat haben.
Wie angekündigt stand bei den knapp 20 Teilnehmern, darunter zahlreiche Christdemokraten aus Weilbach, die gesellige und lockere Atmosphäre im Vordergrund, während aktuelle Themen am Rande eine Rolle spielten. So stellte der Wickerer Ortsvorsteher Christopher Willmy fest, dass bei der eingerichteten Umleitungsstrecke wegen des Kreiselbaus nicht alles gut gelaufen sei, aber in einigen Fällen bereits Abhilfe geschaffen wurde und noch wird (wir berichteten).
Beschwerden per E-Mail
„Es kommen schon einige Beschwerden“, wies Willmy auf fast tägliche E-Mails hin, die an ihn adressiert würden und in denen es beispielsweise um zu schnelles Fahren in der Rheingaustraße oder einen weiteren Zebrastreifen für Schulkinder gehe. So wolle er Kontakt zum Elternbeiratsvorsitzenden der Goldbornschule aufnehmen, um gemeinsam über Probleme und deren Beseitigung zu beraten. Für ihn sei auch das Thema der Verfüllung der Feldwege nicht abgeschlossen, ebenso wenig wie eine Parkplatzerweiterung für die Flörsheimer Warte durch die GRKW.
Über Verbesserungen auf dem Friedhof, wie gesäuberte und ausgebesserte Wasserbecken und neu eingesäten Rasen, freute sich Willmys Amtsvorgängerin Berthilde Enders, während ihr die Geothermie-Diskussionen im Nachbarort Massenheim Sorge bereitet: „Wir haben schon die Deponie und die Flugzeuge und wollen nicht, dass auch noch die Erde bebt“. Beide waren sich einig, dass die abgeschlossene Sanierung der Pfarrhausstraße als verkehrsberuhigter Bereich gelungen sei.
„Brauchen wir in Flörsheim ein Familienzentrum?“ kritisierte Steffen Bonk das Vorpreschen der Galf mit dem Standortvorschlag in der Erzberger Straße und widersprüchlichen Zahlen, die die CDU als Opposition nur schwer durchschauen könne. Wenig vorantreiben könne die CDU auch die Realisierung der kleinen Umgehung Weilbach, halte aber eine Informationsveranstaltung über den derzeitigen Stand für sinnvoll, um den Bürgern nicht das Gefühl zu geben, da passiere ja nichts. Bedauerlich fand der CDU-Parteivorsitzende die Diskussion um eine Satzung für das Stadtarchiv, die in der letzten Stadtverordnetenversammlung die Gemüter erhitzte: „Das ist unglücklich gelaufen“, stellte er klar. Man habe lediglich dafür plädiert, erst geeignete Räume zu finden, um eine vorab verfasste Satzung nicht später ergänzen zu müssen.
Quelle: Main-Spitze vom 22. Juni 2015